Erste Rechengeschichten – Aquarium

18. Juni 2016

Empfohlen in dieser Form für die erste Schulstufe.

Aufgabenstellung nach dem Prinzip von „offenen Aufgaben“: Mit den Kindern wird im Vorfeld besprochen, ob sie ein Aquarium kennen und wie denn so ein Aquarium aussieht. Die Kinder sollen ein Aquarium zeichnen, mit Fischen und Bepflanzung. Zu jeder Zeichnung überlegen und notieren die Kinder eine Rechengeschichte und einen Satz dazu.

Die ausgewählten Abbildungen hier zeigen die Produktionen von Schülerinnen und Schülern einer ersten Schulstufe im Oktober mit hohem Anteil an Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache. Die Buchstabenerarbeitung war selbstverständlich zum Zeitpunkt der Durchführung nicht abgeschlossen.

Birgül versteht die Aufgabenstellung vollkommen richtig. Interessant und für Lehrer/innen aufschlussreich ist ihre Schreibweise der Lautes „sch“, der ja noch nicht erarbeitet wurde. Sie nimmt jedoch für den identen Laut aus ihrer Muttersprache die dafür entsprechende Schreibweise, was eine sehr schlaue Lösung ist. Auf der Rückseite notiert sie zu ihrem Bild passende Rechnungen.

Celin plagt sich zu Beginn mit dem Finden von Rechnungen und vor allem mit der Verschriftlichung. Sie braucht definitiv die Hilfe der Lehrkraft, um ihre Rechnung in eine „Geschichte“ zu übersetzen. Was sie aber schon kann sind die Lernwörter „Ich“ und „mag“. Dies drückt sie dadurch aus, dass sie gleich zweimal „Ich mag Fische“ notiert. (Die Schreibung des Wortes „Fische“ wurde mit der Lehrerin gemeinsam erarbeitet. Dann schafft sie es aber, mit geringerer Unterstützung, eine Bild-Rechnungsbeschreibung: „5 Fische sind versteckt, 6 schwimmen, alle sind elf.“

Theo ist das einzige Kind in der Klasse mit Deutsch als Erstsprache. Er löst die Aufgabenstellung sehr autonom und findet aich eine nette Geschichte dazu. Auch Theo wählt bei seinen Rechnungen nicht nur eine Möglichkeit, sondern nimmt gleich mehrere Zahlzerlegungen.

Hinweise: Offene Aufgaben dieser Art können je nach Lehrinhalte natürlich in allen Schulstufen durchgeführt werden. Die Kinder sind in der Ausgestaltung und Durchführung vollkommen frei. Unverzichtbar nach derlei Aufgabenstellungen ist die an die Arbeitsphase anschließende „Mathekonferenz“, in der die Kinder ihre Arbeiten präsentieren und erklären dürfen.

 

Andrea Varelija-Gerber

Kommentare sind geschlossen.